Testen des Freestyle Sturmschilds
Der hohe Nordatlantik, kreischende Möwen, große Dorsche und schweres Gerät. Eine Umgebung, die ich nicht im Kopf hatte, als ich die Freestyle Storm Shield Jacke zum ersten Mal anprobierte, sondern den typischen Hamburger Nieselregen. Wer schon einmal so weit im Norden geangelt hat, weiß, dass es auf dem Wasser regelmäßig ungemütlich wird. Da der europäische Sommer nicht der ideale Zeitpunkt und Ort ist, um eine Regenjacke ausgiebig zu testen, habe ich sie mit auf die große Reise genommen und konnte sie diesmal wirklich bis an ihre Grenzen testen. Wie das aussah, könnt ihr in diesem Artikel lesen.
Anfang August reiste ich nach Fosen in Mittelnorwegen, um auf riesige Dorsche, Köhler und mit etwas Glück auch auf den König des Nordmeeres, einen Heilbutt, zu angeln. Im Gepäck hatte ich mein gewohnt starkes Hechtgerät, bestehend aus großen Ködern, dem Baitshaft mit dem Salty Jerk und zusätzlich ein paar Pilk'X Pilker. Die ersten Tage begannen mit mehreren kleineren Dorschen, gefangen auf den Pilk'X in der Farbe Pollack in 120g. Die Größen, die wir anstrebten und für die Norwegen bekannt ist, blieben jedoch aus, und man sagte uns, das läge am Wind. Als die Wetterkarte endlich Besserung versprach, kam der nächste Dämpfer. In den nächsten Tagen wurden wir mit sintflutartigen Regenfällen konfrontiert. Der Wind ließ nach, so dass wir uns auf den Atlantik hinauswagen konnten, die Regenjacken wurden eingepackt. Direkt am ersten Unterwasserberg, der von 120m auf 50m anstieg, versprach das Echolot kreischende Bremsen und krumme Ruten. Von der Spitze des Berges bis auf 20m waren die Pollacks gestapelt und hinderten uns daran, an die Dorsche unter dem Schwarm heranzukommen.
Dann kam der Regen. Graue Wolken zogen über die Berge und bald ging mir die Frage durch den Kopf, wie stark ist eigentlich die Freestyle Storm Shield Jacke? Sich vor dem Sturm auf das warme Sofa zurückzuziehen, war keine Option. Die Pollacks waren in voller Stärke da, aber irgendwie musste es doch möglich sein, an den Dorsch zu kommen. Die nächste Drift begann, diesmal etwas weiter vor dem Schwarm, und zum ersten Mal konnte ich den Grund erreichen. Mit leichten Sprüngen zupfte ich den Pilk'X unter den Schwarm. Ein Ruck in der Rute und schon bog sich der Baitshaft auf eine Weise, wie er sich noch nie zuvor gebogen hatte! Kräftige Kopfstöße und Läufe folgten und am Ende landete der Zielfisch im Boot. Ein großer Dorsch, wie ich ihn bisher nur auf Bildern gesehen hatte und ich hoffte, dass es nicht der letzte sein würde.
Ohne eine zuverlässige Regenjacke hätte ich es nicht so lange auf dem Plateau ausgehalten und hätte nicht so früh den Weg zum Erfolg gefunden. Beim Angeln gibt es nichts Schlimmeres, als durchnässt zu sein und zu frieren. Die Konzentration lässt nach und die Zeit wird kürzer. Am Ende kann das nur einen Fisch weniger oder einen verpassten Biss bedeuten, und eine Jacke, die in Norwegen Wind und Regen standhält, hat in der Stadt sicher keine Probleme.
Florian Engelke